Montag, 16. Dezember 2013

Was ist mit dem Kader möglich - mögliche Alternativformation

Nach dem 0:4 im Spiel gegen Union gibt es in den Foren wieder Diskussionen über mögliche Systemwechsel und alternative Besetzungen. Im folgenden Artikel möchte ich kurz meine Ideen zu diesem Thema zusammenfassen.
 

Das offensive Flügeldilemma

  
Der VfL hat im Moment keine offensiven Flügelspieler, die in der Lage sind, das Spiel vom Flügel aus zu machen oder mit Zug in Richtung Tor zu gehen. Cwielong wurde durch die Manndeckungsaufgaben seine primäre Stärke im Pressing, das Belauern von Passwegen, genommen. Seitdem ist er defensiv überfordert und offensiv kommt von ihm nichts außer dass er am langen Pfosten auf Ablagen oder Flanken lauert. Tasaka müsste viel stärker vom Flügel in den Zwischenlinienraum ziehen, er hat aber Probleme, wenn er den Ball mit dem Rücken zum Tor annehmen muss. Die einzigen Alternativen für die Flügelpositionen sind die aktuellen Außenverteidiger Felix Bastians und Slawo Freier, Christian Tiffert sowie der junge Unur Bulut. Tiffert wurde bereits sporadisch dort eingesetzt. Ihm fehlt jedoch die Dynamik, um aus einer breiten Grundposition aus dem Stand heraus Fahrt aufzunehmen. Seine Stärken kann er eher ausspielen, wenn er aus der Tiefe diagonal Tempo aufbauen kann. Letzterer ist zwar defensiv stabiler als Cwielong und Tasaka besitzt aber auch keine große offensive Durchschlagskraft. Grad bei aussichtsreichen Kontersituationen zeigt Bulut häufig nervositätsbedingte Hektik und schlechte Entscheidungsfindung. Als Alternative bietet sich deshalb ein System mit einfach besetzten Flügeln an.
  

Einrücken der Außenverteidiger

  
Bei den Gegentoren gegen Union zeigten sich große Probleme bei Bastians und Freier, Unterzahlen im Strafraum oder Herausrückbewegungen der Innenverteidiger durch einrückende Bewegungen zu kompensieren. Von daher würde ich, wie auch bereits im Blog vorgeschlagen, auf einer Formation mit einer flexiblen Absicherung der offensiven Außenverteidiger aufbauen, d. h. die Abwehrkette durch einen zusätzlichen Halbverteidiger, z. B. Acquistapace oder Butscher, verstärken, damit Freier und Bastians ihr Offensivpotential besser ausspielen können.

Sinkiewicz Rückkehr

  
Das einzig positive am Spiel gegen Union war die Rückkehr von Lukas Sinkiewicz. Er brachte sofort Stabilität und Präsenz in Bochums defensives Mittelfeld. Aufgrund seiner Physis und Spielintelligenz ist er perfekt geeignet für die Position zwischen Innenverteidigung und defensivem Mittelfeld. Durch den Ausfall Patrick Fabians ist es nicht unwahrscheinlich, dass er gegen Dresden sein Comeback in der Startelf feiert.
  

Fokus auf Konterspiel und sichere Ballzirkulation

 
Da die Idee aus dem Blog damals noch auf einer dominanteren Spielanlage basierte und ich mittlerweile einsehe, dass der VfL nie ein Ballbesitzteam wird, würde ich meinen damaligen Vorschlag personell etwas anpassen. Tiffert wird nicht als tiefliegender Spielmacher installiert und behält seine Rolle als diagonaler Sechser aus der Tiefe bei. Sinkiewicz wird zentral als Zwischending aus Innenverteidiger und Vorstopper installiert und bei der Verteidigung des Zwischenlinienraums von Jungwirth unterstützt. Tasaka nimmt eine zentrale Rolle als 8er/10er ein. Ilsö pendelt zwischen 10er und hängender Spitze. Freier und Bastians fungieren als Flügelläufer, die je nach Höhe des Balles zwischen Außenverteidigern und Außenstürmern wechseln.

Vorschlag für eine alternative Grundformation
  
Defensiv wird wie bisher Beton angerührt. Es wird ein tiefes Mittelfeld bzw. Abwehrpressing gespielt, wobei durch die Außenverteidiger und die Rolle von Sinkiewicz flexibel zwischen einem 3-4-3, 4-3-3 und 5-2-3 gewechselt werden kann. Durch die Möglichkeit zur Bildung von situativen Fünferketten in Abwehr und Mittelfeld sollen die horizontalen Zwischenlinienräume besser geschlossen werden. Die vordere Dreierreihe kann das Zentrum besser verschließen und bei Verlagerungen auf die Außenverteidiger des Gegners noch schneller Druck aufbauen. Im Umschaltmoment hat man durch die Außenspieler die direkte Möglichkeit zum Kontern. Durch die enge Dreierreihe in der Abwehr mit drei kopfballstarken Spielern und die Doppelsechs davor sind auch lange Bälle und die entsprechenden Abpraller gut zu verteidigen.
  
Defensive Grundformation
  
Im Aufbauspiel gibt es die Rückkehr zur Dreierkette und zum 3-3-3-1. Dieses wird jedoch nun stärker dazu genutzt, den Ball ruhig zirkulieren zu lassen und Bälle zu den Kreativspielern im Zwischenlinienraum zu bringen. Dafür rücken Bastians und Freier weit auf, um Breite zu geben und die Mittelfeldreihe des Gegners auseinanderzuziehen. Jungwirth und Tiffert weichen immer wieder in die Räume hinter Freier und Bastians aus, um Räume für rückfallende Bewegungen von Tasaka und Ilsö zu schaffen. Die beiden sind die primären Zielspieler für flache Vertikalpässe. Tasaka etwas tiefer als Ilsö, damit er die Zeit hat, sich zu drehen und Tempo im Zentrum aufzunehmen. Diese Rolle hat er gegen Paderborn mit Bravour ausgefüllt - leider nur für knapp 20 min. Sobald der Ball in diese Zone kommt, ziehen sich Jungwirth und Tiffert wieder zusammen und sichern ab bzw. halten die Ballzirkulation im zweiten vertikalen Drittel des Spielfelds aufrecht. Freier und Bastians bieten sich für Diagonalsprints in die Schnittstellen für Abschlüsse oder Rücklagen von der Grundlinie an. Sukuta-Pasu sorgt mit ausweichenden Läufen für die entsprechenden Räume. Sollte die Dreierkette im Aufbau aggressiv unter Druck gesetzt werden, kann weiterhin auf die langen Diagonalbälle in den halbrechten Raum zurückgegriffen werden. Ilsö, Freier und Sukuta-Pasu ballen sich dann dort, wobei Sukuta-Pasu Zielspieler ist, Freier dynamisch einläuft und Ilsö sich auf die Abpraller für den Lochpass auf Freier bzw. Bastians konzentriert.
  
Aufbauformation
  
Ist der VfL in Rückstand oder zieht sich der Gegner weit zurück, so wird weiterhin Wert auf eine gute Möglichkeit zur Ballzirkulation und eine gute Absicherung gelegt. Als Grundformation dient ein 3-3-4. Mehr als vier Spieler tauchen nie im letzten Band auf. Innerhalb dieses Bands gibt es jedoch enorm viel Bewegung. Sukuta-Pasu dient als Initiator mit ausweichenden Bewegungen - die so geschaffenen Lücken werden direkt von Ilsö (vertikal, Aydin wäre hier noch geeigneter) und den Außenspielern (diagonal) angelaufen. Auch Wechsel zwischen dem 2. und 3. Band sind möglich, so kann Freier mit rückfallenden Bewegungen Räume für die Diagonalläufe Tifferts schaffen, der dann Flanken ins Zentrum schlägt. Tasaka kann wie schon im Aufbauspiel Dribblings in den Zwischenlinienraum für Abschlüsse und Lochpässe nutzen. Jungwirth sichert diese Bewegungen  horizontal ab.
  
Staffelung für eine sichere Ballzirkulation bei einem sehr tiefen Gegner

Sonntag, 15. Dezember 2013

VfL Bochum - 1. FC Union Berlin 0:4

In einem enttäuschenden Spiel kassiert der VfL seine erste deutliche Niederlage der Saison. Die Eisernen bespielen die taktischen Eigenheiten des VfL sehr gut und zeichen sich durch eine hohe Effizienz in der Chancenverwertung aus. Der VfL hingegen offenbart erneut enorme Probleme, wenn er das Spiel machen muss.
 

Grundformationen

  
Peter Neururer griff erneut auf die Startelf aus dem Hinspiel zurück. Das bedeutete, dass Danny Latza für die hängende Spitze Ken Ilsö ins Team kam. Christian Tiffert rückte von der 8er- auf die 10er-Position in einem recht klassisch interpretierten 4-2-3-1. Union Berlin stellte dieser Formation ein 4-1-3-1-1 entgegen, in welchem Damir Kreilach als einziger Sechser die Abwehr schützen und das Aufbauspiel ankurbeln sollte. Die offensive Dreierreihe mit Dausch, Köhler und Quiring zeigte sich sehr flexibel in der Positionsbesetzung auf den Flügeln und im Zwischenlinienraum.

Grundformationen in der 1. Halbzeit
 

Spielbeginn

  
Zu Beginn des Spiels zeigte der 1. FC Union Berlin dem VfL wie der Gegner durch ein koordiniertes und ruhiges Aufbauspiel zurechtgelegt werden kann. Durch den Fokus der Bochumer 4-4-1-1 Pressingformation auf Unions einzigen Sechser Damir Kreilach und die hohe Passivität der Außenspieler Yusuke Tasaka und Piotr Cwielong konnten die Eisernen den Ball innerhalb der Viererkette in Ruhe kreisen lassen und die Bochumer zum Verschieben zwingen. Zwischenzeitlich nutzten die Offensivspieler Unions zahlreiche Positionswechsel um die raum- bzw. zonenorientierte Manndeckung der Bochumer zu bespielen. Köhler und Dausch wechselten ständig zwischen Zwischenlinienraum und Außenbahn und Quiring ging für Überladungen weit auf die rechte Bochumer Defensivseite. Auch Mattuschka ließ sich temporär in die durch die Rochaden geöffneten Räume fallen. Die kurze Zeiten, in denen die Spieler aufgrund von Übergaben frei waren, wurde dann genutzt, um Pässe aus der Viererkette in die Tiefe zu spielen. Auf diese Weise wurden zuerst die Bochumer Sechser herausgezogen, da diese natürlich versuchten, nach dem Anspiel Zugriff herzustellen, und dann der geöffnete Zwischenlinienraum anvisiert. Das Tor von Quiring in der 13. min ist ein tolles Beispiel für dieses Vorgehen.
  
Positionierung vor dem 0:1
   
Damir Kreilach bewegt sich flexibel zwischen den Innenverteidiger und erlaubt so eine sichere Ballzirkulation vor Bochums Pressingformation. Die Außenverteidiger rücken etwa auf Höhe der offensiven Dreierreihe vor. Nach bereits umfangreicher Ballzirkulation in Berlins Viererkette bewegt sich der Linksaußen Christopher Quiring in den Raum zwischen Bochums Stürmern und dem Mittelfeld, bekommt dort von Mario Eggimann den Ball, läuft etwas in Richtung eigener Hälfte und spielt den Ball zurück zu. Er zieht seinen potentiellen Gegenspieler Yusuke Tasaka damit ebenfalls ins Zentrum und nach vorn, so dass ein 4-3-3 bei den Bochumern entsteht. Nach dem Pass startet Quiring direkt diagonal auf die linke Seite - Tasaka lässt ihn laufen, um seine Deckungszone auf der rechten Seite wieder einzunehmen. Zeitgleich kippt Köhler hinter den linken Außenverteidiger ab während der Ball wieder nacht links zirkuliert und zieht somit Bochums rechten Sechser Danny Latza aus dem Zentrum. Der Ball geht wieder ins Zentrum und Köhler läuft sich zentral frei. Latza weicht langsam zurück in seinen halbrechten Raum und auch der linke Sechser Jungwirth rückt raus. Kreilach erkennt das Loch im Zwischenlinenraum sowie die Überladung des linken Halbraums durch Dausch und Quiring und spielt einen hohen Diagonalball in diese Zone. Terrodde kommt entgegen, zieht durch das Herausrücken und das Mitziehen seines Manndeckers Marcel Maltritz die notwendige Lücke auf und legt ab. Der Rest ist Formsache - vor allem da Freier einfach stehen bleibt, anstatt die Lücke durch Maltritz Herausrücken durch eine engere Positionierung zu schließen.  
  
"Im Mittelfeld haben wir den Gegner nur begleitet, das hat Union hervorragend ausgenutzt."
Peter Neururer
   
Die flexiblen Bewegungen der Offensivreihe und das ständige Wechseln zwischen den Bochumer Zuordunungszonen sorgte dafür, dass häufig erst aggressiv Richtung Mann gerückt wurde, wenn dieser den Ball erhielt oder sich in Richtung Ball bewegte. Da die Berliner dieses Verhalten gezielt ausnutzten und sich bei den Anspielen auf Ablagen beschränkten, entstand der Eindruck,  dass die Bochumer immer einen Schritt zu spät kamen. Das Bild zur Entstehung des 0:1 zeigt auch, dass die Bochum durch die zonenorientierte Deckung zwar lokale Kompaktheiten erzeugen konnte, dafür jedoch wichtige Zonen im Zentrum offenbarten. Die meisten Spieler scheinen über kaum gruppentaktisches Verständnis zu verfügen, da insbesondere die Spieler, deren Zonen grad frei von Gegenspielern waren, es versäumten, balancierende Positionen einzunehmen. Insbesondere die Außenspieler (beim Tor explizit Bastians, Tasaka und Freier) deckten teilweise sinnfrei ballferne Zonen ab, anstatt einzurücken, um die Kompaktheit in den zentralen Räumen zu erhöhen.
 

Offensivspiel des VfL

  
Eigentlich wollte ich in diesem Artikel dem Offensivspiel des VfL einen stärkeren Fokus widmen. Durch den frühen Rückstand stand der VfL auch unter dem Druck, das Spiel zu machen. Trotzdem waren kaum koordinierte Abläufe zu erkennen. Union verstand es, die Bochumer schnell auf eine Seite festzulegen. Dies wurde auch dadurch unterstützt, dass mit Ausnahme der Sechser Jungwirth und Latza, die auch mal versuchten das Spiel aus einer zentralen Position zu verlagern, überwiegend Kurzpasskombinationen gesucht wurden. So wurde häufig erneut in enge Räume hineingespielt. Die wenigen aussichtsreichen Situationen entstanden nach Überladungen durch starkes Herausrücken von Jungwirth und den Innenverteidigern mit Kurzpasskombinationen auf Links durch einem Seitenwechsel auf den einlaufenden Freier. Dieser zog jedoch immer mit einem diagonalen Lauf ins Zentrum, womit er durch seine Rechtsfüßigkeit auf Lochpässe beschränkt war. Darüber hinaus fehlten in diesen Situationen die notwendigen diagonalen oder horizontalen Läufe, um überhaupt Adressaten für diese Pässe in die entsprechenden Räume zu bekommen.

Erstaunlicher Weise verzichtete Bochum auf die in den letzten Spielen vermehrt eingesetzten langen Bälle. Dies war auch bedingt durch die sehr tiefe Grundposition Unions nach dem Führungstreffer. Sukuta-Pasu stand in Unterzahl gegen die Innenverteidiger. Kreilach kümmerte sich um die Einschränkung der Räume von Tiffert. Letzterer stellt durch sein flügelorientiertes  Kombinationsspiel auch eine schlechtere Option für zweite Bälle als Ken Ilsö dar, da dieser sich lieber in den mit den langen Bällen angezielten Halbräumen aufhält und deutlich direkter (Lochpässe, Torabschlüsse) nach den Ballbehauptungen agiert. Bei den wenigen langen Bällen machte sich auch noch bemerkbar, dass Richard Sukuta-Pasu Probleme beim ersten Ballkontakt hat. Dieser springt ihm häufig etwas zu weit weg. Ist der Gegner gestreckt, kann er dies durch seinen Körper ausgleichen, indem er verhindert, dass sein Hintermann an den Ball kommt. Steht der Abwehrblock jedoch kompakt, können andere Spieler diese Bälle aufsammeln.
   

Absicherung eigener Offensivstandards am Beispiel des 0:2

 
Der VfL versucht durch eine hohe personelle und physische Präsenz im Strafraum, Gefahr bei Standards zu entwickeln. Die Absicherung ist dabei extrem mannorientiert. Gegnerische Spieler außerhalb des Strafraums werden durch Manndecker bewacht. Diese Aufgabe übernehmen die Flügelspieler Tasaka, Cwielong und Freier, da diese keine Gefahr bei Kopfbällen ausstrahlen und evtl. im Nachrücken mit Fernschüssen gefährlich werden könnten. Darüber hinaus wird ein weiterer Spieler abgestell, der als quasi-Libero absichert. Diese Rolle kam gestern Danny Latza zu. Aus offensiver Sicht macht diese Verteilung Sinn. Alle physisch präsenten Spieler sind in den gefährlichen Räumen aktiv. Aus defensiver Sicht ist diese Verteilung jedoch hochriskant. Dabei geht es weniger um die fehlende physische Präsenz, als viel mehr darum, dass Tasaka und Cwielong, aber auch Paul Freier, über kaum defensive Spielintelligenz verfügen. Sobald aufgrund eines verlorenen Zweikampfs oder eines Fehlers nach der Ballbehauptung eine Situation entsteht, in der defensiv improvisiert werden muss, stehen diese Spieler vor enormen Problemen. Dies zeigte sich deutlich vor dem 0:2.
 
Situation vor der Ballbehauptung. Der "Libero" Latza sichert das Pärchen Tasaka/ Köhler ab. Freier spurtet aus seiner Manndeckung gegen Quiring in den freien Raum und bietet Tasaka so eine Anspielsituation. Freier verspringt der Ball jedoch so weit, dass Dausch ihn ablaufen und trotz des herausragend umschaltenden Patrick Fabian glücklich auf Köhler ablegen kann.
 
Freier wird von Dausch überlaufen und ist aus dem Spiel. Cwielong hat nach der Ballbehauptung umgeschaltet und ist ebenfalls weit hinter Mattuschka zurückgefallen. Köhler hat den Ball zentral und Bochum steht in einer 3 zu 4 Unterzahl. So ziemlich die schlimmste Situation, die vorliegen kann. Obwohl Bochum schlecht gestaffelt steht und der Raum hinter Fabian frei wäre, spielt Köhler auf die Seite zum Pärchen Quiring/Dausch. Da Latza und Tasaka bereits nach dem Ballverlust dorthin verschoben haben, liegt lokal eine 2 zu 2 Situation am Flügel vor. Die Situation für Bochum verbessert sich also - die Unterzahl und die Anzahl der Optionen von Union nehmen dramtisch ab!
 
Anstatt die 2 zu 2 Situation zu nutzen, um Druck aufzubauen und Union am Flügel zu isolieren, weicht Bochum passiv zurück. Tasaka rückt dabei sogar vom Ball weg, so dass Latza einfach von Quiring und Dausch umspielt werden kann. Die Dynamik der Szene und die Bochumer Unterzahl bleibt bestehen. Das Tor ist die Folge.
 
Potentielle Stellung der Bochumer zum Verteidigen der Szene. Tasaka rückt aggresiv vor und versucht Dausch und Quiring in Richtung Außenlinie zur drängen. Köhler stellt er in den Deckungsschatten. Fabian sichert ab, um bei einem durchgedrückten Ball zu verzögern. Latza sichert den einzigen freien Weg nach vorn ab. Die beiden Berliner müssten  abstoppen, so dass auch Freier zurücklaufen kann, um den Ball in Überzahl am Flügel zu erobern.
 

Die 2. Halbzeit

 
Zur Halbzeit wechselte das Bochumer Trainerteam doppelt. Der angeschlagene Sukuta-Pasu und der gelbbelastete Florian Jungwirth verließen das Feld. Dafür kamen mit Ken Ilsö und Mirkan Aydin zwei Stürmer. Christian Tiffert pendelte von nun an zwischen den Positionen als 8er und 10er in einem 4-4-2/4-1-3-2. Durch diese Wechsel wurde der Fokus auf Kurzpasskombinationen noch weiter verstärkt. Mit Sukuta-Pasu fehlte der wichtige Zielspieler und ohne Jungwirth wurden auch die Verlagerungen noch weiter reduziert. In wenigen Momenten schien der VfL tatsächlich konstruktiv nach vorne spielen zu können. Es machte sich jedoch auch bemerkbar, dass dem VfL die gruppentaktischen Mittel für dieses Spiel fehlen. Es gab viele Fehlpässe, da Laufwege ausblieben oder anderes durchgeführt wurden als vom Passspieler erwartet. Darüber hinaus wurden gute Situationen für Abschlüsse verpasst und zu Gunsten von irren Lochpässen verschenkt. Besonders Ken Ilsö tat sich hierbei hervor.
 
Grundformationen in der 2. Halbzeit
   
Die Fehlpässe boten Union die Chance zu kontern. Hierbei fiel Bochum erneut durch eine schlechte Staffelung und Entscheidungsfindung in der Rückwärtsbewegung auf. Union konnte die Führung früh ausbauen und ohne Probleme über die Zeit bringen.